Orgeln

Maihingen, kath. Klosterkirche (Baumeister 1737, II/22)

Kloster Maihingen: Eine frühe Bauzeit geht bis ins 13. Jh. zurück. Ein Gelübde des Grafen Johann von Oettinger-Wallerstein verschaffte Maihingen im 15. Jh. eine Pilgerstätte. 1437 wurde der erste Stiftungsbrief den Augustinern, später den Benediktinern, ausgestellt. Ab 1459 gelangte es in den Besitz der Birgitten vom Kloster Gnadenberg bei Neumarkt i. d. Oberpfalz. 1492 erfolgte die Weihe der Kirche. Den Birgitten folgten nach knapp 100 Jahren die sog. schwarzen Franziskaner, die Minoriten. Unter dem Guardian Hermann Bartenschlag wagten sie von 1703 bis 1719 den heute noch stehenden Neubau des Konventgebäudes und der Kirche im Vorarlberger Stil des Barock. Die Kirche ist mit Wandpfeilern und zahlreichen Seitenkapellen ausgestattet, hat eine umlaufende Empore und einen hohen lichterfüllten Raum. Die Säkularisation beendete nach beinahe 200 Jahren die Epoche des Klosters. Danach war die Nutzung als fürstliches Justizamt und Bibliothek den neuen Fürsten von Oettingen-Wallerstein vorbehalten, welche ab 1946 das Kloster dem Caritasverband der Diözese Augsburg übergaben.

Die 1734 bis 1737 von Johann Martin Baumeister, Eichstätt, erbaute Orgel wurde 1802 im Rahmen der Säkularisation verschlossen (die Siegelmarken befinden sich heute noch am Spieltisch) und Mitte des vorigen Jahrhunderts wegen verschiedener Schäden unspielbar. Aus heutiger Sicht war das ein Glücksfall, da dadurch der originale Intonations- und Stimmungszustand der Orgel erhalten blieb. Seit der Restaurierung von 1987 bis 1991 durch die Fa. Steinmeyer, Oettingen, beherbergt Maihingen ein einzigartiges Instrument. Es zählt - aufgrund seines unverfälschten, authentischen Zustandes - zu den bedeutendsten Orgeln der Barockzeit und ist national wie auch international sehr stark frequentiert.

II. Hauptwerk CDE – c3
Bordon Copel . . . . . .  16'
Principal . . . . . . . . . . . . 8'
Quintatön . . . . . . . . . .  8'
Salecinal . . . . . . . . . . . . 8'
Gamba . . . . . . . . . . . . . 8'
Spitzflauten . . . . . . . . . 8'
Oktava . . . . . . . . . . . . .  4'
Quint . . . . . . . . . . . . . .  3'
Super Octav . . . . . . . .  2'
Mixtur 4f. . . . . . . . . . . . 1'
Cymbal 3f. . . . . . . . .  1⁄2'

I. Rückpositiv CDE – c3
Copel . . . . . . . . . . . . . . 8'
Cythara . . . . . . . . . . . . 8'
Flauten . . . . . . . . . . . . 8'
Principal . . . . . . . . . . . 4'
Quint . . . . . . . . . . . . .  3'
Gembshorn . . . . . . . . 2'
Mixtur 3f. . . . . . . . . . . 1'

Pedal CDE – a0
Principal Bass . . . . .  16'
Subbass . . . . . . . . . .  16'
Octav Bass . . . . . . . . . 8'
Quint Bass . . . . . . . . . 6'

Koppeln: Abzug (Pedalkoppel zum Hauptwerk), Manualschiebekoppel