Orgeln

Augsburg, St. Moritz, Mauritiusorgel (Rieger 1973, erw. Kuhn 2013/14, IV/53)

Die Moritzkirche weist eine über 1000jährige Geschichte auf, die zurückgeht auf Bischof Bruno, der 1019 die Kirche für seinen Kollegiatstift erbauen ließ. 1048 brannte es in der Kirche und 1299 stürzte sie teilweise ein. Daher wurde sie bis 1314 durch einen größeren Bau ersetzt und 1440-1443 um den Ostchor erweitert. Der romanische Turm auf der Südseite geht auf den Oktogonabschluss im Jahr 1533 zurück. In ihm befinden sich sieben Glocken, die älteste ist aus dem Jahr 1299, die neueste aus 2019. Jakob Fugger erwarb Anfang des 16. Jd. das bis heute bestehende „Präsentationsrecht“ auf die Predigerstelle, die Fuggerloge ist bis heute die sichtbare Verbindung zur Familie Fugger. Die Gestaltung der Kirche wurde mehrfach geändert. 1714/15 wurde sie barockisiert, nach der Säkularisation wurde sie zur Pfarrkirche. Da sie in der Bombennacht am 24. Februar 1944 bis auf die Säulen und Außenmauern zerstört wurde, musste sie anschließend neu aufgebaut werden. 1960 wurde zur Liturgiereform der Kirchenraum überarbeitet und zum Gründungsjubiläum 2019 der Innenraum neu gestaltet. Heute zählt die Moritzkirche zu den herausragenden Beispielen moderner Sakralarchitektur in historischem Bestand.

Die Mauritiusorgel, gebaut 1973 von Orgelbau Rieger, Schwarzach, hat heute 53 Register, verteilt auf vier Manuale und Pedal. Klanglich ist diese Orgel ein typisches Zeitdokument aus den siebziger Jahren des 20. Jh.; sie ist hervorragend für die Musik des Barock und der Neuzeit geeignet. Während der Neugestaltung der Moritzkirche wurde die Orgel komplett gesäubert, defekte Teile ersetzt und das Instrument nachintoniert. Das Gehäuse ist - passend zum neuen Farbkonzept der Kirche - neu gefasst. Die Prospektpfeifen aus Zinn erstrahlen nach der Politur in neuem Glanz. Alle verbrauchten und ausgespielten Teile der Orgel sind erneuert, Traktur und Registratur neu einreguliert. Der ursprüngliche Klangcharakter der Orgel kommt wieder sehr schön zur Geltung. 2013/2014 wurde in einem zweiten Abschnitt von Kuhn, Männedorf, eine elektronische Setzeranlage installiert sowie ein Subbass 16' und ein Zimbelstern neu eingebaut.

I. Rückpositiv C – g3
Principal . . . . . . . . . . . .  8'
Rohrflöte . . . . . . . . . . . . 8'
Octave . . . . . . . . . . . . . . 4'
Spitzflöte . . . . . . . . . . . . 4'
Gemshorn . . . . . . . . . . . 2'
Sesquialter 2f. . . . .  2 2/3'
Nasat . . . . . . . . . . . . 1 1/3'
Mixtur 6-7f. . . . . . . . . . . 2'
Dulcian . . . . . . . . . . . .  16'
Bärpfeife . . . . . . . . . . . . 8'
Tremulant
Zymbelstern

II. Hauptwerk C – g3
Principal . . . . . . . . . . .  16'
Octave . . . . . . . . . . . . . . 8'
Octave . . . . . . . . . . . . . . 4'
Quinte . . . . . . . . . .  2 2/3'
Octave . . . . . . . . . . . . . . 2'
Rauschpfeife 4f. . . . . . . 2'
Scharff 4f. . . . . . . . . .  1/3'
Terzzimbel 3f. . . . . . . 1/6'
Cornett 5f. . . . . . . . . . .  8'
Trompete . . . . . . . . . . 16'
Chamade . . . . . . . . . . .  8'

III. Oberwerk C – g3
Pommer . . . . . . . . . . . 16'
Gamba . . . . . . . . . . . . . 8'
Bleigedackt . . . . . . . . .  8'
Principal . . . . . . . . . . . . 4'
Rohrflöte . . . . . . . . . . .  4'
Octave . . . . . . . . . . . . .  2'
Flöte . . . . . . . . . . . . . . . 2'
Scharff 5f. . . . . . . . . . .  1'
Trompete . . . . . . . . . .  8'
Clairon . . . . . . . . . . . . . 4'
Tremulant

IV. Brustwerk (Unterwerk) C – g3
Quintade . . . . . . . . . . .  8'
Holzgedackt . . . . . . . . . 8'
Spitzgedackt . . . . . . . .  4'
Principal . . . . . . . . . . . . 2'
Terz . . . . . . . . . . . .  1 3/5'
Octävlein . . . . . . . . . . .  1’
Quintzimbel 2f.
Regal . . . . . . . . . . . . .  16'
Tremulant

Pedal C – f1
Principal . . . . . . . . . . . 16'
Subbass . . . . . . . . . . . 16'
Octave . . . . . . . . . . . . .  8'
Pommer . . . . . . . . . . . . 8'
Quinte . . . . . . . . . .  5 1/3'
Octave . . . . . . . . . . . . .  4'
Nachthorn . . . . . . . . . . 4'
Holzgedackt . . . . . . . . . 2'
Mixtur 6f. . . . . . . . . 2 2/3'
Fagott . . . . . . . . . . . . . 32'
Posaune . . . . . . . . . . . 16'
Trompete . . . . . . . . . . . 8'
Zink . . . . . . . . . . . . . . . . 4'
Tremulant

Mechanische Spiel- und elektromechanische Registertraktur; Koppeln IV-III, III-II, I-II, III-I, IV-P, III-P, II-P, I-P.
Setzeranlage, Schwimmerbälge, Winddruck ca. 55–75 mm WS, Anzahl Pfeifen 4.405

Siehe auch www.moritzkirche.de/die-mauritiusorgel-der-moritzkirche.