Orgeln
Kath. Kirche St. Elisabeth (S. Schmid 2008, III/39)
Die im Stadtteil Lechhausen gelegene Stadtpfarrkirche beherbergt eine Orgel, die europaweit ihresgleichen sucht. Um die alte Stadtpfarrei St. Pankratius zu entlasten, wurde in den 30er-Jahren des 20. Jhs. mit der Planung von St. Elisabeth begonnen. Architekt war Prof. Michael Kurz (1876-1957), der bereits zahlreiche Kirchenbauten in Augsburg entworfen hatte. Der Grundstein von St. Elisabeth wurde im Juli 1951 gelegt, die Weihe fand im November 1952 statt. Der 70 Meter lange und 30 Meter hohe Backsteinbau zählt zu den größten Kirchenneubauten nach dem Zweiten Weltkrieg in Augsburg und ist der heiligen St. Elisabeth von Thüringen geweiht. In dem 48 Meter hohen Glockenturm befinden sich vier Glocken aus dem Jahr 1955, die das Motiv Salve Regina (a° - cis´ - e´ - fis´) intonieren.
Die erste Orgel der Stadtpfarrkirche wurde durch die Orgelbaufirma Sandtner, Dillingen a. d. Donau, erbaut und hielt sich bis zu ihrer Demontierung im Jahr 2007. Mit dem Bau einer neuen Orgel wurde 2008 die Orgelbauwerkstatt von Siegfried Schmid, Knottenried bei Immenstadt, beauftragt. Auffallend an dem Orgelprospekt sind die bunt bemalten, schräg stehenden Holzpfeifen, welche in den verschiedensten Farbtönen aufeinander abgestimmt sind, aber jede durch ihre individuelle Gestaltung (Handabdrücke von Kindern, Farbkleckse, etc.) ein Unikum in diesem Wald aus 2.530 Pfeifen darstellt. Auf vielen einzelnen Pfeifen sind Gebete, liturgische Texte oder christliche Symbole angebracht, die jeder Pfeife ihren eignen Charakter verleihen, aber dennoch mit den anderen Pfeifen im Klang korrespondieren. So futuristisch der Prospekt auch gestaltet ist, so traditionell ist der „innere“ Aufbau und die klangliche Gestaltung der Orgel.
Die Disposition der Orgel orientiert sich an der eines Instruments aus der Spätromantik, soll aber keine Stilkopie sein, sondern dem Klangempfinden der heutigen Zeit entsprechen. Das Instrument verfügt über ein frei ankoppelbares Koppelmanual, welches insofern eine klangliche Erweiterung bietet, da man das Schwellwerk durch eine Oktavkoppel spielen kann. Die Orgel bereichert in ihrer handwerklich und intonatorisch perfekt ausgeführten Arbeit die vielfältige Orgellandschaft in und um Augsburg.
I. Koppelmanual
II. Hauptwerk C – a3
Principal . . . . . . . . . . . 16'
Principal . . . . . . . . . . . . 8'
Concertflöte . . . . . . . . . 8'
Gedeckt . . . . . . . . . . . . 8'
Gamba . . . . . . . . . . . . . 8'
Salicional . . . . . . . . . . . 8'
Octave . . . . . . . . . . . . . 4'
Rohrflöte . . . . . . . . . . . 4'
Viola . . . . . . . . . . . . . . . 4'
Quinte . . . . . . . . . . 2 2/3'
Octave . . . . . . . . . . . . . . 2'
Mixtur major 4f. . . 2 2/3'
Mixtur minor 4f. . . 1 1/3'
Trompete . . . . . . . . . . 16'
Trompete . . . . . . . . . . . 8'
Trompete . . . . . . . . . . . 4'
III. Schwellwerk C – a3
Lieblich Gedeckt . . . . . 16'
Geigenprincipal . . . . . . 8'
Holzflöte . . . . . . . . . . . . 8'
Aeoline . . . . . . . . . . . . . . 8'
Vox coelestis . . . . . . . . . 8'
Fugara . . . . . . . . . . . . . . 4'
Traversflöte . . . . . . . . . 4'
Nazard . . . . . . . . . . 2 2/3'
Piccoloflöte . . . . . . . . . . 2'
Terzflöte . . . . . . . . . 1 3/5'
Harmonia aeth. 4f. 2 2/3'
Harmonietrompete . . . 8'
Oboe . . . . . . . . . . . . . . . . 8'
Clarinette (aufschl.) . . . 8'
Tremulant
Pedal C – f1
Untersatz . . . . . . . . . . . 32'
Pricipalbass . . . . . . . . . 16'
Subbass . . . . . . . . . . . . 16'
Sanftbass . . . . . . . . . . . 16'
Octavbass . . . . . . . . . . . 8'
Gemshornbass . . . . . . . 8'
Choralbass . . . . . . . . . . 4'
Basstuba . . . . . . . . . . . 16'
Posaune . . . . . . . . . . . . 8'
Spielhilfen: Walze, Setzer 1000fach, Sequenzer
Siehe auch bistum-augsburg.de/Pfarreien/St.-Elisabeth_Augsburg-Lechhausen/Kirchenmusik.